Am Ende des Tages

Und so vergehen sechs Wochen. Einfach so.

Ich bin froh, so lange geblieben zu sein, wenn auch ein wenig wortloser als sonst, ein wenig nachdenklicher, dafür ein wenig weniger allein. Der Blues tobt. Er will nicht mit nach Hause, was verständlich ist. Ich ja auch nicht. Aber nachdem ich nur für drei Wochen fahren wollte, warten nun einige Dinge zu Hause, die ich sonst anders organisiert hätte. Was für ein sonderbares Jahr.

Wir fahren also los, tauschen Sonne, Meer, Olivenbäume und freundliche Menschen gegen Kälte, Impfterror und Blackoutwarnungen. Die einzigen unfreundlichen Menschen, die ich in den vergangenen sechs Wochen getroffen habe, waren übrigens Bäckerinnen und Supermarktkassiererinnen. Ich habe keine einzige freundliche Bäckerin getroffen – wie sonderbar! – und bei den Supermarktkassiererinnen steht die Quote jetzt zum Ende der Reise acht zu zwei. Also acht von zehn sind einfach nur unfreundlich. Warum das hier so ist, konnte ich nicht herausfinden, die Sachlage schreit aber nach einer Wiederholung dieser Reise. Vielleicht im Mai, auf dem Landweg nach Griechenland? Wer weiß. Wer weiß, was im Mai ist.

Ich küsse die Straße, die vor mir liegt, im Geiste und fahre heim.

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