Luis‘ Blog

startLuis ist ein hochbegabter, herzoperierter Teddybär, der durch die Wirren des Schicksals bei zwei chaotischen Uraniern gelandet ist und dort nun sein Leben lebt. Und sich immer wieder wundert über die Menschen und ihre gar eigenwilligen Vorgangsweisen.

Wenn Du einen von Luis‘ Freunden unterstützen möchtest, kannst Du Dich HIER informieren.
Auf jeden Fall aber viel Spaß mit Luis und dem Alltag.

 

 

Tag 1: Angekommen

Enportraitdlich da.Das muss sich mal einer vorstellen. Man hat mich in ein Kuvert gesteckt und verschickt. Ich finde das ja nicht besonders ok, aber offensichtlich galt die ganze Aktion einem guten Zweck. However, jetzt bin ich ja da. Meine neuen Freunde haben beschlossen, mich Luis zu nennen, also, hier bin ich, Luis.

Weil ich so unglaublich klein und süß bin (nicht meine Worte), darf ich meistens in einer Tasche mitreisen. Menschen sind ja so gut wie dauernd unterwegs. Ich verstehe nicht, warum, zu Hause ist es ja sehr gemütlich. Aber weil es allein doch etwas einsam werden kann, fahre ich halt mit. Was sollte ich auch sagen, ich bin gerade mal einen Monat alt und ich glaube, da spricht man noch nicht.

Weil meine Menschen schon groß sind, werde ich draußen nicht viel herumgezeigt. Ich habe aber gesehen, dass die kleinen Menschen das schon machen. Sie zeigen die Dinge her, über die sie sich freuen. Und ich habe bemerkt, dass sie sich viel mehr freuen als die großen Menschen.

 

 

 

Tag 2: Zahnarzt

Heute warzahnarzt ich beim Zahnarzt und das ist irgendwie gruslig. Obwohl ich ja glaube, dass der Besuch beim Zahnarzt und das Herumgespüle gar nicht im Vordergrund stand, sondern vielmehr, wie es denn in Indien gerade so läuft. Der Zahnarzt kümmert sich nämlich um Kinder in Indien und meine Menschen liebäugeln ab und an mit dem Gedanken, DORT mal hinzufahren und mit zu arbeiten. Sagen sie. Aber auch die Idee, in Afrika Brunnen zu errichten, ist schon ein paar Mal zur Diskussion gestanden. Auch das kann man von HIER aus unterstützen. Ich denke, dass das eine gute Welt ist, wenn die Menschen einander so helfen. Oder nicht?

Ich werde es fest stellen – immerhin bleibe ich ja jetzt hier.

 

Tag 3: Fernsehen

fernsehen

Beim Fernsehen arbeiten sehr eigenwillige Menschen. Meine Menschen sagen, dass sich beim Fernsehen und im Luftsport die Uranier versammeln. Die können gar nicht anders, sagen sie. Uranier sind Menschen, die astrologisch betrachtet vom Planeten Uranus geleitet werden, die Gründe dafür sind aber vielfältig und meine Menschen sagen, darüber könnten wir jetzt ein Forschungsprojekt starten. Egal aber nun, wer da hinter den Kameras beim Fernsehen arbeitet, das Fernsehen an sich ist schon eine sonderbare Sache. Am besten scheint es den Zusehern zu gefallen, anderen Menschen beim Leben zuzusehen, je echter, desto besser, während das eigene Leben einfach so vorüberzieht. Auch das am-Leid-der-anderen-teilhaben, auch wenn es sich um gespielte Personen handelt, scheint im Allgemeinen beliebter zu sein, als sich diese Möglichkeit im eigenen wirklichen Leben zu geben. Vermutlich, weil man, wenn es die Wirklichkeit betrifft, aktiv werden müsste?

Ich darf ja nicht blöd reden. Wenn meine Menschen arbeiten, sitze ich selbst vor dem Fernsehapparat…

EINMAL will ich ins Grastal reisen und sehen wie es dort ist *sing*

 

 

 

Tag 4: Schule

schuleHeute waren wir in der Schule und ich habe Grundsätzliches über das Erstellen einer website erfahren. Es war anstrengend!!! Die meisten Dinge über Joomla wusste ich schon, aber viele Schüler haben nicht verstanden, worum es ging und das hat meinen Menschen ganz traurig gemacht. In der Pause meinte sie, dass sie oft an ihren Fähigkeiten zweifle, wenn der Unterricht zu abläuft. Gut, dass sie mich hat. Ich habe ihr Mut zugesprochen.

Nach vier Stunden Joomla durften wir ins Cafe gehen und ein Cola trinken und eine halbe Stunde später ging es mit Photoshop weiter. Das war sehr lustig, weil wir Modelgesichter mit dem Verflüssigen Filter verunstaltet haben und ich zum ersten Mal kapiert habe, wofür man das Slyce Werkzeug in der Praxis verwenden kann. Man lernt nie aus! Übernächste Woche darf ich wieder mit, hat sie gesagt. Ich freue  mich schon!

Tag 5: Oma

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Am Donnerstag gehen wir immer zur Oma. Die Oma kocht, dann wird Karten gespielt und danach fahren wir zusammen einkaufen und Dinge erledigen, zum Beispiel den Opa besuchen, der schon am Friedhof ist. Schon sehr lange, über 45 jahre lang. Heute musste Oma auch noch in das Wollgeschäft fast in der Stadt und als wir dort waren, hatte Oma ihr Wollmuster vergessen und konnte sich dann nicht mehr erinnern, welcher der drei Braunöne es gewesen ist. Wir haben dann die beiden dunklen Sorten genommen, weil einer davon muss ja passen. Von dem nicht passenden Knäuel (es war übrigens das hellere) bekommt mein Mensch nun seine unzähligen Socken repariert. Die Socken sind alle bunt und neben drei Originalfarben schon mehrmals mit anderen Farben repariert. Drum hat Oma zugestimmt, dass all die Paare nun gleich Sohlen bekommen, einfärbig.

Ich glaube, mein Mensch ist ein wenig einsam, sie ist so still seit gestern. Wenn nur mein anderer Mensch bald wieder auftauchen würde! Es ist nicht gut, wenn Menschen so still vor sich hinbrüten.

Am Abend ist dann mein zweiter Mensch gekommen und ich durfte mitgehen ins Gasthaus zum Karten spielen.

Tag 6: Vergessen

Heute vergessenbin ich vergessen worden!!! Eigentlich hätte ich mit ins Fitnesscenter und dann zur Massage dürfen, aber dann haben meine beiden Menschen so unglaublich lange gefrühstückt und darüber diskutiert, dass ich zwar bloggen darf, aber kein Mobiltelefon bekommen soll (will ich eh nicht) und ob man meinen blog nun „Luis‘ Blog“ oder „Luisens Blog“ nennen soll und dann war es zu spät fürs Fitnesscenter. Ich hatte mich so gefreut!!! Zu allem Überfluss bin ich dann bei der Massage auch noch im Auto vergessen worden, dabei wollte ich so gern wissen, wie so eine Nuad Thai Behandlung nun wirklich abläuft. Jetzt schmolle ich erst mal.

Am Abend darf ich dann mit ins Kino, „Mammuth“. Hoffentlich muss ich bis dahin nicht mehr schmollen…

 

 

Tag 7: Die Stadt

Mfestungeine Menschen haben schon wieder viel diskutiert am Morgen. Sie ist in Streik getreten weil er sich nicht im Haushalt beteiligt. Sie will aber nicht wirklich diskutieren über Themen dieser Art, weil sie das zu alltäglich findet und meint, dass das ohnehin alle machen. Also hat es kein Frühstück gegeben und wir waren alle unrund deshalb. Und als er dann weg war, hat sie den Haushalt ohnehin gemacht. Aber als Entschädigung haben wir dann einen Stadtspaziergang gemacht und ich habe zum ersten Mal die Burg von Salzburg gesehen. Die ist vielleicht groß!!!

Dann wollten wir noch ein Eis essen, aber die Ice Zeit hat schon zu, immerhin schreiben wir heute den 13. November. Im Nonntal haben wir dann ein Cafe gefunden, in dem man uns tatsächlich eine Kugel Vanilleeis einfach für sich in einem take-away-Kaffeeebecher gegeben hat. Mhhhhhhhhhhhhhhh…. gut… und am Abend durfte ich noch mit ins ehemalige Stammlokal – als die Zeiten noch besser waren, wird mir erzählt – aber ich habe kein Bier bekommen. Macht nichts, ich bin ja noch klein.

Tag 8: Schnitzen

Ischnitzench war in der Schnitzwerkstatt!!! Super! Mein Mensch macht eine Skulptur, dann sind da noch drei Kinder, die Häuser und Krippen und kleine Figuren machen und drei Erwachsene, die Schalen und Kürbisse machen. In der Schnitzwerkstatt hätte ich es noch lange ausgehalten, dort ist es friedlich und fein und das Holz riecht so gut, die Skulptur ist nämlich aus Zirbenholz. Mit jeden Stückchen, das man wegschnitzt, duftet das Holz intensiver.

Nach dem Kurs sind wir durch Surheim und Freilassing gefahren, die Sonne hat vom Himmel gelacht und ich habe erfahren, dass das nicht immer so ist im November. Im Moment ist es föhnig und seit über einer Woche hat es fast jeden Tag zwanzig Grad. In anderen Jahren liegt um diese Zeit schon Schnee.

Das Wetter zu beobachten wird nun meine Aufgabe werden, hat sie zu mir gesagt. Jeden Tag eine Zeile dazu. Gut. Heute also sonnig, leichte Föhnbewölkung und 20 Grad.

 

 

 

Tag 9: Training

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Endlich durfte ich mit ins Fitnessstudio. Das ist vielleicht anstrengend! Mittendrin wäre es mir lieber gewesen, in der Kinderguppe zur warten, aber mein Mensch hat Angst, dass ich dort verloren gehe, weil ich doch so klein bin. Da hat sie eindeutig recht!

Nach dem Training waren wir Weihnachtseinkäufe machen in der Stadt. Seit es mich gibt, geht sie viel öfter in die Stadt, sagt mein Mensch, weil es mir dort so gut gefällt. Wir waren im feinen Nespresso Shop und in dem sehr schicken Schokoladegeschäft um die Ecke vom Nespresso-Store. Außerdem haben wir eine Karte für Element of Crime gekauft, das ist aber erst im Februar. Ich darf natürlich mitkommen!

Jetzt sind wir wieder in der Arbeit und ich freue mich schon, wenn wir endlich ins schöne Stubai fahren, da war ich ja noch nie. Heute haben wir schon eine schöne Verbindung herausgesucht, sodass wir noch bei Tageslicht mit der kleinen Stubaitalbahn fahren können.

Immer noch föhnig, zwanzig Grad, in der Höhe stürmischer Wind, das sieht man an den Wolken.

Tag 10: Das Wetter

Heute ist der 16. November und entgegen der Wettervorhersagen der Schweizer ist der Föhn zusammengebrochen. Es gab aber keinen heftigen Niederschlag, nur ein paar verlorene Regentropfen am Morgen. In der Nacht war es extrem windig und das Auto sah heute morgen aus, als wäre es über Nacht auf einen Ausflug in der Wüste gewesen. Endlich ist es kühl, sagt mein Mensch, und wir starten mit neuen Kräften in den neuen Tag.

Die Vormittage sind durchwegs den Unterrichtsvorbereitungen und diversen Arbeiten am Computer gewidmet. Aber heute war danach wieder Zeit für das Fitnesscenter und ein paar kleine Weihnachtseinkäufe – wie man sehen kann, haben wir gestern die ersten Geschenke eingepackt. Auch der Adventskalender hängt schon und ein paar Säckcen sind schon befüllt. Weihnachten scheint mir ein sehr schönes Fest zu sein, alles glitzert in silber, gold und blauem Knisterpapier.

17. November 2010: Das Stubai

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Heute ist es bedeckt, aber trocken, sowohl in Salzburg wie auch auf der ganzen Fahrt ins Land Tirol. Die Tiroler sagen „das heilige Land Tirol“ sagt mein Mensch und findet das ein wenig gar patriotisch. Sie kann damit nicht viel anfange, meint sie. Wir sind mit dem Zug gefahren, dem railjet und das ist so richtig super. Nicht ain allen Zügen scheint es so fein herzugehen. Wir bekommen zur Begrüßung Orangensaft und Schokokekse und dann gibt es echten Capuccino, nicht irgend so ein Lösgetränk (ich bekomme wie üblich keinen, weil ich immer noch zu klein bin). Leider versäumen wir die Stubaitalbahn um sieben Minuten und so gehen wir, um nicht in der Kälte warten zu müssen, zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Stubaitalbahnhof. Die Bahn, die sechs Minuten nach unserer Ankunft einfährt, fährt allerdings nur bis Kreith. Was nichts macht, sagt mein Mensch, denn von dort weg können wir zwei Stationen gehen und dann erwischen wir die nächste Bahn. Die Fahrt ist richtig schön, auch wenn die Wälder noch nicht tief verschneit sind und auf den Wiesen alles ein wenig schmutzig aussieht – richtig spätherbstlich.

Die zwei Stationen sind wir dann auch in knapp 25 Minuten gegangen, allerdings haben wir dann parallel zu unserem Weg die Bahn einfahren sehen und dann war sie auch wieder weg. Ich bin ja froh, dass ich nicht selber gehen musste, denn mein Mensch hat nun eine fette Wasserblase, weil sie ihre neuen Stiefel anhatte. Aua!

 

18. November 2010: Der Berg

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Hier im Stubai ist die Luft dünner als in Salzburg, die Berge höher und die Menschen anders. Das Wetter auch. Heute ist es sehr bewölkt, stellenweise neblig und als die Menschen beschließen, mit Freunden auf den Berg zu gehen, kann ich das gar nicht glauben. Doch siehe da, nach eineinhalb Stunden durch Nebel und knöchelhohem, rutschigem Schnee kommen wir an die Sonne und blicken hinunter auf das Nebelmeer – es ist wunderschön!

Die frische Luft macht extrem müde und nachdem wir kurz vor sechs wieder im Tal angekommen sind, wollen alle nur noch heiß duschen und viel essen. Ich stelle fest, dass ich Pizza mag. Gestern habe ich auch schon Pizza bekommen. Am Abend stellen meine Menschen die Wichtigkeit meines Daseins fest 😉

 

 

19. November 2010: Die Heimreise

autoAls wir aufwachen schneit es! Das sieht romantisch aus. Das ist also der Winter, wie er mir beschrieben worden ist. Es ist nicht kalt. Dafür aber umso chaotischer, denn neue Fenster sind gekommen und im Haus ist noch nichts wieder so, wie es sein soll. Allerdings müssen wir uns damit nicht beschäftigen, weil meine Menschen heute wieder zurück nach Salzburg müssen, um hier zu arbeiten. Diesmal fahren wir mit dem Auto, was ich etwas fad fand. Aber als kleinen Trost darf ich am Abend noch auf einen Prosecco mitkommen, in ein Kosmetikstudio! Das ist spannend.

 

 

20. bis 22. November: Astrologie

cafecentralMeine Menschen haben immer so unglaublich viel zu tun! Am Samstag sind wir kaum zum Frühstücken gekommen und am Sonntag auch nicht, weil wir zum Astrologiekurs mussten. Das war wieder spannend… hallelujah… das Komposit. Am Samstagabend gab es dann Lasagne mit Freunden und das war fein, am Sonntag mussten wir nämlich bis nach Mitternacht über das Komposit dikutieren, weil es uns nicht mehr los gelassen hat, und das nach Kurs und anschließendem Arbeiten. Und darum bin ich heute sehr, sehr müde.

Das Wetter – denn um das soll ich mich ja kümmern – war am Wochenende richtig gruslig: zuerst war es bei uns am Berg sonnig und über der Stadt hing die dicke, flauschige Nebeldecke und am Nachmittag hat es sich dann umgedreht und der Nebel ist auf den Berg hinaufgezogen wie in einem Gruselfilm aus den vierziger Jahren. Und heute steckt alles einfach in den Wolken. Die Wettervorhersage tippt seit Tagen auf Schnee, aber davon ist nichts zu sehen.

Heute abend: „Der letzte schöne Herbsttag“ im Das Kino und vorher Cafe Central. Hier sitzen die Nichtraucher hinter Glas, nicht wie sonst überall die Raucher, die behandelt werden, als hätten sie die Pest. Ich habe in Erfahrung gebracht, dass es eine Zeit gegeben hat, da haben die Menschen sich um andere Dinge gekümmert als um das, was der andere gerade macht und einem selbst nicht behagt. Anscheindend liegt es daran, dass wir einer Freizeitgesellscahft entgegensteuern und viele Menschen den Übergang nicht geschafft haben. Nun haben sie viel weniger Arbeit und wissen mit ihrer Freizeit nichts anzufangen, darum nörgeln sie halt an den anderen herum. Meine Menschen meinen, solche Menschen sollten doch nach Afrika gehen Brunnen graben, dann ist ihnen nicht mehr so fad.

23. November: Krank

krankDraußen drücken nasse, graue Wolken auf das Land. Nicht richtig wolkig, sondern mehr wie die Daunendecke, die wir gestern gewaschen haben. Ich bin gestern vormittag zu viel am Boden herumgeturnt, darum bin ich heute ein wenig krank. Meine Menschen müssen in der Wohnung richtig fest einheizen, damit mir endlich warm wird.

Dann werde ich mit einem Zirbenholzherz ins Bett gepackt, bekomme noch heißen Tee und ein Sudoku aufs Nachtkastl und muss zu Hause bleiben. Ich bin das erste Mal allein, aber ich bin so müde, dass ich gar nicht sagen kann, wie schlimm es ist. Am Abend werde ich Ingwertee bekommen und dann bin ich auch nicht mehr allein. Noch neun Stunden!

 

24. November: Schule, viel

telefonHeute hat es geschneit!  Am frühen Vormittag lag sogar Schnee am Auto, aber im Lauf des Tages hat es aufgehört und bis zum Abend war der Schnee wieder weg. Wir sind um acht aufgestanden, haben Tee gekocht, ein paar Telefonate erledigt und dann sind wir wieder ins Bett geschlüpft und haben die Krankheit herausgeschwitzt. Dazu haben wir ein spannendes Hörbuch gehört: „Nacht unter Tag„. Die leichten Fieberträume haben sich mit Geschichten um entführte Kinder, verschüttete Grubenarbeiter und engagierten Poliziebeamten vermischt, irreal und sonderbar.

Und dann sind wir zum Untericht gefahren! Das Hörbuch hat noch nachgewirkt und während des Unterrichtens ist meinem Menschen immer wieder die Stimme weg geblieben, so nah war die Krankheit immer noch. Als wir um kurz vor zehn nach Hause gekommen sind, waren wir richtig müde. Dann durfte ich meinen fehlenden Menschen anrufen, aber leider habe ich ihn nicht erreicht.

25. November: Der Winter ist da

kino1Nun ist es endlich kalt genug, damit der Schnee liegen bleiben kann. Im Tal ist es grau in grau und in der Ferne würden die Berge leuchten, wenn die Sonne scheinen würde. Es ist verdammt kalt geworden, wir müssen Holz einkaufen und immer noch viel heißen Tee trinken. Ich darf nicht mehr ohne Hausschuhe herumlaufen und muss zum Fernsehen eine dicke Decke nehmen, aber dazu kommen wir heute ohnehin nicht, denn wir sind den ganzen Tag unterwegs.

Einkaufen, Mittagessen bei Oma, ein astrologischer Beratungstermin (ich darf in dieser Zeit in der Tasche schlafen, weil ich doch noch so klein bin) und dann in die Arbeit. Am Abend Essen im Stammlokal und dann ins Kino, wo wir uns einen Film über Busreisen ansehen. Ich stelle fest, dass mir das Prinzip des Schweizer Postbussystems besser gefällt als die nepalesische Linie, die zwischen der indischen Grenze und Kathmando verkehrt. Das scheint nämlich wirklich gefährlich zu sein!

 

26. November: BERGFILMFESTIVAL!

kino3Es schneit und schneit den ganzen Tag und das Autfahren scheint genauso gefährlich zu werden, wie die Busreise nach Kathmandu, das glauben zumindest die anderen Autofahrer, während mein Mensch auf das Lenkrad trommelt und sehr entnervt ist. Dabei hören wir ein extrem spannendes Hörbuch über eine Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat und ich lerne nun kennen, was eine Gänsehaut ist…

Am Nachmittag fahren wir aufs Land und treffen uns mit den Astrologiefreundinnen und das gefällt mir ausgezeichnet!

Und dann wieder Arbeit und dann wieder KINO! Heute sind Wüstgenabenteuer zu sehen…

 

27. November: Kino, Kino!

kino2Heute gleich zweimal Kino! Nach einem knochentrockenen Vormittag mit Planungen zu einem bevorstehenden Autokauf. Zu diesem Anlass werden wir morgen ins ferne Niederösterreich fahren. Das ist nun das dritte Bundesland Österreichs, das ich bereisen darf.

Meine Menschen reagieren unterschiedlich auf die enorme Bilderflut des vergangenen Tages und die anstehende Reise. Während einer sich hinter dem Computerbildschirm duckt und scharfe Wasabinüsse in sich hineinschaufelt, macht der andere sich daran, Wäsche zu waschen und das Ränzlein für morgen zu packen. Mich hat das alles sehr müde gemacht und ich werde ins Bett gehen.

Heute: strahlender Sonnenschein, Glitzerschnee sogar in der Stadt, ein leuchtender Gaisberg und angenehme Plusgrade in der Sonne.

 

28. & 29. November: Waldviertel

waldviertel

Es ist Sonntag und es ist der erste Advent, obwohl noch November ist. Über Nacht ist es sehr kalt geworden und im Ofen knistert das Feuer, zum Glück. Meine Menschen achten darauf, dass im Winter das Feuer über Nacht nicht ausgeht. Eine dicke Hochnebeldecke liegt über der Stadt und drückt ein wenig aufs Gemüt. Wir starten in Richtung Osten, denn für heute Nachmittag steht eine Autobesichtigung am Ende der Welt an.

Bis wir dort ankommen, ist es schon Nachmittag und nach der Probefahrt ist es stockfinster! Wenn man jeden Tag um diese Zeit am Fernsehregieplatz oder in der Schule sitzt, bekommt man überhaupt nicht mit, wie früh es schon dunkel wird. Jedenfalls: um vier Uhr nachmittags ist der Tag vorbei! Und dann beginnt es zu schneien, weiß und flockig landen die Schneekristalle auf der Windschutzscheibe und machen die Fahrt über die kleine Landstraße abenteuerlich. Es gilt, ein Quartier zu suchen, denn für morgen steht noch eine weitere Besichtigung an. Das ist heir oben nicht ganz einfach: das erste Quartier ist voll, das Gasthaus geschlossen, das dritte Quartier nicht auffindbar. Das Wladviertel, sagen meine Menschen, ist schon ein bisschen wie am Ende der Welt. Obwohl wir dann eh ein Quartier gefunden haben, privat, gut beheizt. Und im Dorf ein Wirtshaus.

Am nächsten Tag hört es nicht und nicht auf zu schneien. Nach einer weiteren Autobesichtigung und einem extrem spannenden Hörbuch kämpfen wir uns nach Hause zurück, wo ich eine Pizza bekomme. Das ist ein guter Tag.

 

30. November: Der erste Advent

ersteradventStell‘ Dir vor. Wenn man seine Rufnummer zu einem anderen Anbieter mitnehmen möchte, braucht man einen langen code, der sich PUK nennt. Und wenn man den nicht mehr findet, weil das alles schon eine halbe Ewigkeit her ist, die Anschaffung des Telefons, die Nummer undsoweiter, dann hat man ein Problem.

Nun ja, bevor wir das hatten, haben wir mal den ersten Advent gefeiert. Mit unserem selbstgemachten Adventkranz. Und dann den ganzen Tag Dinge organisiert und Einkäufe erledigt und uns darüber gewundert, dass uns vor kurzem viel zu warm war und nun ist es uns eindeutig viel zu kalt. Im Ofen brennt den ganzen Tag Feuer und zu Mittag gibt es Pizza.

Ich bin schon ganz durcheinander! Nun soll aber die stillste Zeit des Jahres kommen, sagt mein Mensch. Das finde ich angenehm. Wir Bären sind nämlich gar nicht so unternehmungslustig, wie wir aussehen!

 

Es schneit und schneit und schneit

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Es hört nicht auf zu schneien!

Den 1., 2. und 3. Dezember hat es immer geschneit, leichte, kleine Flocken, die keine großen Mengen Schnee erzeugen, aber dazu führen, dass wir am Abend fast nicht mehr nach Hause kommen, hinauf auf unseren rutschigen, schneeglatten Berg.

Zudem eröffnet sich über einen Alptraum, dass vergessen worden ist, bei La Carissima nach dem kompletten Wasserverlsut im September Kühlerflüssigkeit nachzufüllen und so sind die Tage übervoll mit administrativen Tätigkeiten und Einkäufen. Da ist es doch wirklich eine Erlösung, dass am Wochenende wieder Astrologiekurs ist und die Konzentration auf EINE Sache reduziert.

Das Kinderhoroskop

Ammond Samstag, 4. Dezember hört es zu schneien auf und das Wochenende bliebt kalt und trocken. Wir – und zwar alle, also meine BEIDEN Menschen und ich – sitzen im Hotel Mercure und konzentrieren uns auf Das Kinderhoroskop bzw. das Herrschersystem. Meine Geburtszeit wird mit meinem ersten Atemzug deklariert, also meinem ersten blog und somit auf 8.11.2010, 9.04 festgesetzt. Geburtsort ist Salzburg. Und somit bin ich mit einer Skorpionsonne und einem Schütze-AC plus Schütze-Mond ausgerüstet in diese Welt gekommen. Ich werde irgendwann die plutonischen Themen meiner Zieheltern heben und fühle mich im Feuer mit einem meiner Menschen vereint. Den Rest muss ich mir erst ansehen… ich bin ja noch klein…

 

Zweiter Advent

Wzweiteradventie immer an Montagen nach einem Astrologiewochenende ist der Vormittag mit Aufräumarbeiten befüllt. Wir haben gestern noch lange über plutonische Themen und Weltanschauung diskutiert und heute musste dann erstmal Geschirr weggeräumt und staubgesaugt werden. Mein studierender Mensch ist schon früh zur Uni gefahren und nachdem wir wieder Ordnung ins Alltagsleben gebracht haben, feiern wir den zweiten Advent nach, denn das ist gestern völlig untergegangen. Mittlerweile liegen noch viel mehr Pakete unter dem Weihnachtsteller und ich freue mich schon sehr…

Es ist föhnig geworden und es ist zu befürchten, dass der ganze schöne Schnee bald wieder weg ist. Als Trost für diesen umstand gehen wir am Nachmittag ins Kino.

Mein Adventkalender

adventkalenderMein Adventkalender ist so klein, dass ein Mensch eine Pinzette bräuchte, um die kleinen Türen zu öffnen. Mit jedem Öffnen verliert der Kalender Silberstaub und nun ist schon mein ganzes Fell versilbert. Für große Menschen gibt es Adventkalender mit Schokolade oder kleinen Sachen oder einen mit klugen Sprüchen. So zum Beispiel von der Universitätsbibliothek Salzburg oder von Astrodienst. Dort kann man übrigens auch nachschauen, wie der Urlaubsort, an den man zu fahren gedenkt, zu einem selber schwingt. Ich muss gestehen, ich möchte noch so viel sehen auf dieser Welt, dass ich darauf momentan keine Rücksicht nehmen kann 😉

 

 

Der Advent ist nicht still

8schnee2. Dezember: Der Advent ist ganz schön rasant. Dabei, sagen meine Menschen, geht es bei uns noch ruhig zu im Vergleich zu anderen. Ander Menschen kommen aus dem Einkaufstrubel gar nicht mehr hinaus und müssen unzählige Weihnachtsmärkte und Weihnachtsfeiern besuchen. Das vermeiden wir 😉 Wir waren aber heute frühstücken und das ist fein, denn heute ist Feiertag und da kann man sich mal das Frühstück von wem anderen machen lassen.

9 und 10. Dezember: Wir haben Besuch aus Tirol und es wird jeden Abend gefeiert. Das ist sehr gut, obwohl ich immer schon früher ins Bett muss als meine Menschen. Die finden, ich bin noch zu klein, um jeden Tag bis in die Morgenstunden activity zu spielen…

Dafür darf ich aber mit zur Lesung von Dirk Stermann in der Arge und das war richtig gut!

Dritter Advent

Dedritteradventn dritten Advent feiern wir in Tirol. Die Hinfahrt mit dem Auto war anstrengend, denn das Auto meines Tiroler Menschen ist schon sehr kaputt. Dafür waren wir am Samstagabend gleich zu einem Spieleabend eingeladen – Zug um Zug. Meine Menschen waren am Sonntag so müde, dass sie den ganzen Tag geschlafen haben und am Abend waren wir dann zum Essen bei Fred und Sonja, das war guuuuuut.

Mein Mensch sagt, so einen Sonntag habe sie nicht mehr gehabt, seit sie 12 Jahre alt gewesen ist. Und er schmunzelt dazu.

 

 

Reisevorbereitungen

reise1Ich habe in den vergangenen Tagen völlig vergessen, über das Wetter zu schreiben!!! Also, bevor wir nach Tirol gereist sind, war es mild, aber der Schnee ist nicht ganz weg gewesen. Und seit wir hier in Tirol sind, schneit es wieder. Aus Salzburg wird berichtet, dass das Auto, so wie wir es geparkt haben, nicht mehr zu erkennen ist unter dem großen Schneehaufen, der sich darüber gebildet hat.

Meine Menschen arbeiten, jeder für sich, und es ist ohnehin nicht viel Zeit für anderes, denn hier ist die Sonne um drei Uhr nachmittags schon wieder hinter dem Berg verschwunden und es wird bitterkalt. So kalt, dass wir auf die angesagte Schitour verzichten.

Nach drei Tagen im tiefverschneiten Stubai werden wir also wieder ins teif verschneite Salzburg zurückreisen und weil die Dinge auf einer Reise immer mehr werden anstatt weniger müssen wir uns den Riesenrucksack ausborgen, der schon in Thailand war und in Australien und an vielen anderen Orten auf dieser Welt.

 

 

Die Heimreise

Dreise2as wunderbare ist, dass wir wieder mit dem superschnellen Zug fahren können, in dem Kaffee und Zeitungen kredenzt werden. Gegen alle Meinungen, die ich in der kurzen Zeit auf der Erde gehört habe, liebe ich die ÖBB. Mein Mensch sagt immer, dass die Österreicher so viel über die ÖBB schimpfen, weil sie noch nie in Indien mit dem Zug gefahren sind. Oder in Thailand, wo man für eine Reise von 400 Kilometern über 14 Stunden unterwegs ist und niemand auch nur im Ansatz daran denkt, einen für vier Stunden Verspätung zu entschädigen.

Die Winterlandschaft entlang der Strecke ist atemberaubend schön und der Spaziergang durch das winterliche Salzburg dann auch, obwohl die Menschen immer noch geschäftiger werden. Wir wollen die letzte Woche vor Weihnachten absolut keinen Stress mehr haben, sondern viel zu Hause sein. Nur einen einzigen Besuch auf dem Christkindlmarkt haben wir eingeplant, am kältesten Abend der Vorweihnachtszeit. In der Nacht auf 17. Dezember hat es -18 Grad!

 

Die restlichen Geschenke

Wgeschenke2ir haben die restlichen Geschenke eingepackt und dazu gab es Wein und Kekse. Es ist immer noch bitterkalt, aber die Sonne scheint und während allerlei zu besprechen ist, weil sich am Wochenende wieder beide Menschen in Salzburg getroffen haben, wird auch ein wenig gejammert, dass keine Zeit zum Fliegen ist. Der Gaisberg leuchtet nämlich ziemlich verlockend im Winterlicht! Am Samstag hat mein Mensch sich als Koch verborgt, als Geschenk, und es gibt Maronicremesuppe mit Rosmarin, Karottenlasagne mit frischen Kräutern und Käse und dann einen frischen Apfelstrudel mit Schlagobers.

 

 

 

 

 

Der Pullover

pulloverAm Donnerstag beim Essen bei Oma habe ich einen Pullover bekommen. Tante Franziska hat aus einem Socken-Wollrest von Oma einen wunderbaren Pullover in blau und braun gehäckelt, das Rückenteil ist grau. Für ein Wesen wie mich ist so ein Kleidungsstück schnell gemacht, in zehn Minuten war er fertig und wir hatten noch Zeit zum Karten spielen. Juliane möchte für ihren kleinen Freund auch so einen Pullover, kann ihn allerdings in der Hektik nicht finden.

Beim Einkaufen danach stellen Oma und ich fest, dass die Menschen glauben zu scheinen, dass es nach Weihnachten keine Lebensmittel mehr geben wird. Morgen in einer Woche ist Weihnachten.

 

Besuch

Heubesuchte haben wir Geburtstag gefeiert, bei den Eltern meines Menschen. Das ist ein richtiger Verwandtschaftsbesuch, mit Kaffee und Kuchen und Kindern, denen fad ist, gewesen. So gehört sich das, sagen meine Menschen. Außerdem teilt sich in dieser Familie der Kaffeetisch schnell auf, das sei hier normal, bekomme ich erklärt, denn die Raucher gehen in die Küche und die Nichtraucher bleiben bei Kaffee und Kuchen sitzen. Langsam werde ich ein wenig müde, denn das Wochenende war anstrengend und ich sollte doch noch meine Sachen packen, am 23. Dezember fahren wir wieder nach Tirol. Obwohl – im Gegensatz zu meinen Menschen habe ich nicht viele Sachen… zum Glück…

 

 

Weihnachten

weihnachtenEs ist immer so, sagen meine Menschen, dass, wenn es vor Weihnachten so viel und so schön geschneit hat, dann der Föhn kommt. Und so war es auch diesmal. Am 18. Dezember haben wir noch gekämpft, überhaupt nach Hause zu kommen, so voll Schnee und Eis waren die Straßen, am 21. Dezember waren wir noch wacker im Schnitzkurs und draußen war es bitterkalt und als wir dann am 23. Dezember in das ferne Tirol reisen, diesmal mit dem Auto, kommt der warme Wind und macht all die schöne Weihnachtsstimmung zunichte. Das geht den ganzen 24. Dezember auch noch so und spät in der Nacht beginnt es dann endlich wieder zu schneien.

Es schneit auch noch, als wir am 25. Dezember wieder nach Salzburg fahren, zum Arbeiten, und auch in den kommenden Tagen müssen wir immer wieder das Auto abkehren. Im Studio stehen noch die geschmückten Weihnachtsbäume von Licht ins Dunkel, es riecht überall nach Tannenbaum, das ist richtig besinnlich.

 

Die Feiertage

weihnachtsgeschenkZu Weihnachten habe ich von Juliane einen Schal bekommen, der mir große Freude macht. Während der Feiertage waren wir im Kino – „You will meet a tall, dark stranger“ – und haben viele Freunde besucht. Und dann sind wir wieder mit dem wunderbaren railjet nach Tirol gefahren. Mein Mensch sagt, dass das nicht selbstverständlich ist, so durch die Weltgeschichte reisen zu können. Sie liest gerade ein Buch über die Ölkrise, „Ausgebrannt“, und das beschäftigt sie. Wir sollten Energie sparen, meint sie, und ich denke mir, dass Zugfahren da ein Anfang ist.

Außerdem müssen wir seit dem Heiligen Abend jeden Tag Bewegung machen, mindestens ein Spaziergang muss drin sein. Und so sind wir am Heiligen Abend spazieren gegangen und auch am 25., am 26. und am 27. und am 28. waren wir im Fitnessstudio und am 29. wieder spazieren. Und am 30. auch. Und es schneit und schneit und schneit so dahin. Immer am Morgen müssen wir das Auto vom Schnee befreien und wenn wir nicht fleißig Holz schleppen, ist es elend kalt in der Wohnung. Das ist der Winter!

 

Meine erste Schitour

erste-schitourWeil der Flogge am Mittwoch Geburtstag hatte, war mein einer Mensch am Donnerstag sehr krank. Darum waren wir anderen nur kurz spazieren, danach haben wir Pizza für alle gemacht. Aber HEUTE, am letzten Tag des Jahres, sind alle wieder gesund und munter und wir machen meine erste Schitour, von Froneben zur Galtalm. Das ist nicht weit, aber gut für den Anfang. Das Wetter ist kalt und sonnig und einfach herrlich und in der Hütte gibt es Kaspressknödelsuppe zum Stärken und ich LIEBE diese Suppe vom ersten Löffel weg!

Die Abfahrt war für meine Begriffe sehr rasant und meine Menschen haben mir erklärt, dass der Schnee ab der Hälfte der Strecke so eigenwillig ist, weil es kein echter Schnee ist! Die Menschen machen Schnee künstlich, weil der Schnee, der vom Himmel gefallen ist, nicht ausreicht, um den Schifahrern viel Lob abzuringen. Ist das nicht völlig verrückt? Weil, wenn sie nicht viel Lob haben, dann würden sie woanders hinfahren, bekomme ich erklärt und das sei schlecht für den Tourismus. Wegen des Tourismus gäbe es auch so schlechte Musik auf den Almhütten (wobei diese eine Ausnahme sei) und so schreckliche Lokale im Tal, wegen des Tourismus gäbe es alles, nur kein gutes Kino im Tal und wegen des Tourismus sei man hier binnen zwei Generationen völlig weg von den Wurzeln, sagt mein Mensch. Den möchte ich mal treffen, diesen Tourismus, der muss ja schrechlich sein!

 

Die Eishöhle

eishhleDen Abend des letzten Tages des Jahres haben wir bei Salsa, Zug um Zug und Feuerwerk in Salzburg verbracht. Es war hochnebelig, wie auch am ersten Jänner. Weil unser lieber Tiroler am ersten Jänner faul war, wollte er nicht spazieren gehen und hat uns überredet, auf dem Hügel oben hinter dem Wald den neuen Gleitschirm auszuprobieren und nun haben wir Muskelkater und ich weiß, wie rückwärts starten geht.

Dafür musste er am 2. Jänner für die Universität arbeiten und spazieren gehen und am Abend waren wir wieder Zug um Zug spielen, und Siedler von Catan, zweimal gewonnen. Weltklasse-Siedler sind wir.

Am 3. Jänner war das Wetter endlich wieder klar und wir sind auf den Untersberg gegangen, wo es RIESIGE Eishöhlen gibt. Es soll auch einen Kaiser geben, der IM Berg lebt, aber den haben wir nicht getroffen. Zum Glück, meinen meine Menschen, da ja sonst das Ende der Zeit angebrochen wäre. Das verstehe ich aber nicht ganz.

 

Sonnenfinsternis

sonnenfinsternis

4. Jänner 2011

Das Jahr beginnt mit einer astronomischen Sensation, sagen meine Menschen, eine 78%ige Sonnenfinsternis. Weil wir keine passenden Brillen besorgt haben, müssen wir eine alte Sonnenbrille mit Russ schwärzen, sonst hätten wir die Finsternis gar nicht sehen können. Bevor die Sonne hinter dem Gaisberg auftaucht, ist es ganz klar, dann wird es zunehmend wolkiger und nachdem die Sonnenfinstgernsi vorbei ist, sind auch schon die Föhnwolken unterwegs. Meine Menschen werden von Kopfschmerzen geplagt und so wird beschlossen, nach der astgronomischen Beobachtung nochmals zu Bett zu gehen, denn am Abend warten weitere Abenteuer: Sternschnuppennacht soll heute sein. Leider sehen wir dann keine einzige und es ist der erste Tag seit dem Heiligen Abend, an dem nichts gemacht wird, nicht einmal Spazieren gegangen.

 

Schlitten

schlittenAm 5. Jänner waren wir so richtig schön am Berg und sind mit der Rodel – hier gibt es sprachliche Missstimmigkeiten zwischen meinen Menschen, denn einer verwendet den Begriff Rodel und einer den Begriff Schlitten, wobei Schlitten anscheinend nicht sportlich ist, Rodel aber schon – wieder ins Tal gefahren. Schnell, sehr schnell!

Danach war es sehr traurig, weil wir uns von einem Freund verabschieden mussten, der beim Speedgliden gestorben ist. Meine Menschen meinen, dass all diese Luftsportarten nun einmal sehr gefährlich seien. Aber gefährlich sei das Leben an sich, manche sterben, wenn sie über die Straße gehen und andere an einer Krankheit. Es gäbe wohl keinen wirklich wirksamen Plan, möglichst lang am Leben zu bleiben, meinen sie. Irgend jemand hat da ein Buch in der Hand, das er zuklappt, wenn es an der Zeit ist, meinen sie. Das beschäftigt mich sehr.

 

Jännerfrust

curryDie zweite Jännerwoche… ist also voller Schnee geblieben. Natürlich waren wir nochmal am Untersberg und leider haben wir den Gipfel wieder nicht erreicht. Aber der Winter dauert ja noch lang, sagen meine Menschen, und dass ich nicht traurig sein soll. Es gab auch noch Astrologie diese Woche, und Aquagymnastik und Kino. Micmacs. Der war lustig! Und dann hat es unglaublich zu tauen begonnen. Als wir nach dem Film noch drei Stunden walken waren, hat die Sonne heruntergebrannt und der Föhn geweht und der Schmutz vom nassen Weg ist hochgespritzt bis fast an die Ohren! Und nun ist der ganze Schnee fort und die Welt sieht schmutzigbraun und matschig aus. Als Trost gingen wir Curry essen, das war wunderbar!

 

Träume

schneeHeute ist der 16. Jänner und ich habe vom Schnee geträumt. Seit über einer Woche ist es nun sehr warm, zwischendrin föhnig, und meine Menschen erzählen, dass sie Kopfschmerzen bekommen von diesem Wetter. Wir haben uns „The Social Network“ angeschaut und einige Termine sind geplatzt, weil rundherum alle krank werden. Das sei kein Wunder, denn es sei viel zu warm für die Jahreszeit, erfahre ich. Zum Glück habe ich keine Kopfschmerzen.

Jetzt müssen wir noch EINMAL arbeiten gehen und dann fahren wir wieder in das schöne Land Tirol. Vielleicht können wir dann endlich fliegen?!?

 

Alles orange oder was

bett

Tja, aus dem Fliegen ist nichts geworden, denn zuerst sind wir mal angekommen (mit dem railjet, jawoll!) und dann war der Tag auch schon fast wieder vorbei. Und dann, ja, dann ist das Wetter wieder schlecht geworden und wir haben handwerkliche Arbeiten im Haus vorgenommen. Und Stalldienst hatten wir auch. Eine Kuh, ein Kalb, vier Hühner. Und die sind so zahm, dass man sie hochheben kann. Also, ich ja nicht, ich bin zu klein. Das Positive am zu-klein-sein ist, dass ich nun ein Bett aus Zirbenholz geschnitzt bekomme und das ist an einem Nachmittag fast fertig geworden. Es fehlen nur noch die Kopfteile, da soll mein Name hineingeschnitzt werden.

Und dann treffen wir Markus un der sagt, er tauscht den neuen Schirm gegen einen orangen aus. Und DAFÜR nehmen wir vier Wochen warten aufs Fliegen in Kauf!

 

Der Schnee ist wieder da!

Seuntersbergit  fünf Tagen schneit es fast ununterbrochen. Heute ist der 27. Jänner und wir müssen jeden Tag das Auto ausgraben. Mal ist es so fest eingeschneit, dass man die Farbe nicht mehr erkennen kann, mal müssen nur die Scheiben abgekratzt werden. Aber jeden Tag ist Autopflege angesagt. Und Astrologiewochenende und zum glück gleich zweimal Zeit für den Untersberg.

Himmlich verschneit, die Bäume, der Nebel liegt im Tal am Boden auf und es ist so still, dass wir die Schneeflocken auf die Jacke aufschlagen hören. Zauberhaft.

 

 

Die Tage werden länger

2untersberg9. Jänner und nun ist endlich das spürbar, was mir alle erzählt haben: die Tage werden länger! Wenn wir zur Arbeit fahren, ist es nun noch sonnig und hell, ganz anders als im Dezember. Seit gestern scheint die Sonne wieder, es ist klirrend kalt, und die Winterlandschaft, die bis Donnerstag entstanden ist, scheint wie konserviert und glitzert wie Weihnachten.

Am 30. Jänner dann Tirol: Schitour und die wunderbare Nachricht: der neue Schirm wird nun doch orange! Ich bin noch immer nicht geflogen, aber die Aussicht auf einen orangen Wings of Change freut mich sehr! Und das Zirbenbett ist nun auch fertig und wird mitgenommen nach Salzburg. Vielleicht bekomme ich in Tirol noch ein eigenes Tirol-Bettchen?

 

Im Kloster

Am dzug3ritten Februar reisen wir nach Irdning, um dort vier Tage zu schweigen. Das klingt zwar fad, ist es aber nicht, weil man dann plötzlich für alle anderen Dinge viel Zeit hat…

Zum Beispiel Zeit zum vor-sich-hin-starren am warmen Kachelofen, zum aus-dem-Fenster-schauen und beobachten, wie der Schnee in der warmen Wintersonne langsam schmilzt, zum Spazieren durch den Wald und zum Meditieren. Die vier Tage sind sehr still und in dieser Stille ein Genuss für die Seele.

 

 

Ausgeschwiegen

6. coworkingApril 2011, Co-Working-Day in Salzburg.
Ausgeschwiegen. Nachdem der Winter schnell vorüber war und trotzdem alles ein wenig stillstand, nicht aus Kälte, sondern unter der Oberfläche, in der Vorbereitung, sind wir heute hinausgegangen und haben uns präsentiert. Jetzt wird etwas in Bewegung kommen, sagt mein Mensch und networked den ganzen Tag. Nebenbei wird beschlossen, dass mein Winterpulli nun nach und nach etwas zu warm wird und ich einen Frühlingspulli aus Garn bekommen soll. In Pastellfarben!

 

 

 

 

Erste Ausfahrt

ersteausfahrt9. April
Vor „genau“ einem Monat und neun Tagen, am 1. März, wobei das „genau“ hier ein wenig sonderbar anmutet, denn die Menschen machen Monate mit verschiedener Länge, sodass man sich nach diesem Zeitmaß genau gar nicht orientieren kann, haben wir eine kleine Ausfahrt gemacht. Die Straßen waren trocken und der Bus wurde ausgepackt, der, mit dem wir dann alle zusammen nach Norwegen fahren werden. Und nun ist es fast oder ungefähr einen Monat und neun Tage später und das Wetter ist bei weitem nicht mehr so verlockend wie damals. Es hat abgekühlt – immerhin hatte es vorgestern 27 Grad!!! und dicke, schwarze Wolken hängen am Untersberg. Diese sollen sich aber im Lauf des Tagbes auflösen, heißt es. Denn Wetterprognosen sind ja auch so eine Sache, habe ich gelernt.

 

 

Fotografieren

Lau ist es, das Sommersemester und im Herbst werden wir dann sagen, hätten wir bloß daran gedacht, dass bei uns die Frühlinge und die Herbste immer so schön sind, die Sommer aber nicht, dann wären wir mehr fliegen gegangen im Frühling. So aber radeln wir unbedarft durch die Altstadt und fotografieren Brunnen und Busse und Radlfahrer, um eine gute Arbeit für die Uni zu erstellen. Die Nächte sind lau und das Bier wunderbar, sagen meine Menschen. Ich bekomme Eis.

 

 

 

Radlfahren

radltourjuniAuch in den fernen Tiroler Bergen ist es herrlich und der Frühling treibt uns in die Berge. Meine Menschen sikutieren lange über die Anzahl an Bergaufkilometern, die an einem Nachmittag schaffbar sind und welche Rotschattierungen des Gesichtes darauf hinweisen, dass ein baldiges vom-Fahrrad-fallen bevorsteht. Ich selbst kann da nicht mitreden, ich darf im Rucksack sitzen und die Landschaft genießen.

 

 

 

 

 

Die Zeit…

gwandwaschenEs gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das Kostbarste stehlen: die Zeit. Das hat Napoleon gesagt und ich komme drauf, dass das stimmt. Auch, wenn ich von Napoleon jetzt nicht so wahnsinnig viel halte. Was ist bloß passiert, dass dieser Frühling vorbei gezogen ist, wie ein Sturm, fragen wir uns heute, atemlos, mein Mensch und ich. Unglaublich warm war es, als wir unsere kostbare Zeit auf Regieplätzen und hinter Computern verbracht haben, ein Sommer-Frühling voller Bärlauchpestonachmittage, Waldlaufvormittage, Co-Working-ganze-Tage und neuen Bekanntschaften. Das Schuljahr geht zu Ende und die Nervosität im Klassenzimmer steigt und mein Mensch klagt, dass der Arm immer noch nicht ganz in Ordnung ist, dass das aber fast das geringste Problem sei, wenn doch nur die Zeit wiederkäme, die uns durch die Finger gelaufen ist.

 

 

Norwegen!

norwegen6Neben Eiern und Knäckebrot haben wir noch 100 Liter Bier und viele, viele Nudeln und Pesto aus den Bärlauchnachmittagen und Sugo und vieles mehr mitgebracht. Es hat sich ausgezahlt, denn lange Zeit waren wir weit, weit weg von menschlichen Behausungen unterwegs!

Oslo! Wikingermuseum! Holmenkollen!

 

 

 

 

 

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Sommer

motorradfahrenaugustDer Sommer war dann so: es hat geregnet und geregnet und nicht mehr aufgehört. In Norwegen hatten wir viel schöneres Wetter als die Menschen zu Hause und ich habe einen rot-weißen Stradpullover mit weißem Schal bekommen. Haube habe ich keine gebraucht, weil es unglaublich warm war. Anfang August mussten wir dann heizen, so kalt war es und DANN kamen die Hundstage, deren Name nichts dmit zu tun hat, dass wir wie die Hunde im Schatten liegen wollten. Wir haben viel gegrillt, sind die langen Abende draußen im Garten gesessen und es war einfach herrlich. Dann kam der Wintereinbruch, am 19. September hat es geschneit und nun ist der Herbst golden, wie die Menschen sagen. Es hat tagsüber immer noch 25 Grad, die Berge leuchten in der frischen Herbstluft und ich habe bald Geburtstag. Es ist wunderbar!

 

 

Casino!!!

luis_casino

Mein Mensch sagt, dass das schon sehr verlockend sei. Dass wir in einer halben Stunde soviel verdient haben, wie nach einem ganzen Tag Arbeit. Obwohl wir nur eine halbe Stunde dort waren. Sie meint, dass es eine Überlegung wert sei, professionelle Spielerin zu werden und dass das Einzige, das sie davon abhielte, ich sei, weil ich ja noch so klein sei.

 

 

 

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